Geocaching in der Schule

Im Rahmen einer Hausarbeit für mein Lehramtsstudium habe ich mich mit dem Thema Geocaching beschäftigt. Teil der Arbeit war die Planung einer Unterrichtsreihe. Diese möchte ich im Folgenden Vorstellen. Es handelt sich hierbei allein um theoretische Überlegungen. Die Unterrichtsreihe und die einzelnen Stunden wurden von mir nicht praktisch erprobt.

Thema der Unterrichtsreihe und Motivation

Das Thema der Unterrichtsreihe ist die moderne Navigation. Dazu soll zunächst besprochen werden, wie sich die Menschen früher zurechtgefunden haben. Dabei spielt besonders die Navigation auf hoher See eine Rolle. Neben der Navigation durch markante Landpunkte und Sterne soll dabei besonders der Kompass thematisiert werden. Dieser Teil kann gut während einer Stationsarbeit mit eigenständigen Recherchen geschehen. Anschließend soll zur heutigen modernen Navigation übergeleitet werden. Dabei steht zunächst das Gradnetz der Erde im Mittelpunkt, um anschließend das GPS verstehen zu können. Dazu bietet sich zum Beispiel das Video von der Sendung mit der Maus an, da dieses das komplexe Thema GPS altersgerecht aufbereitet hat (siehe [10]). Nach einer Einheit zum Thema Geocaching, in der die Kinder die Funktionsweise aktiv erfahren und testen können, kann das moderne Navi aus Handy und Auto thematisiert werden. Danach findet ein Vergleich zu früher statt, indem das GPS für Schiffe und Flugzeuge betrachtet wird und auf Vor- und Nachteile dieser Methoden eingegangen wird. Daran schließt sich das Thema der Datensicherung an, da fast alle Kinder ein Handy besitzen. Neben einer Betrachtung der Vorteile eines solchen Gerätes, soll es insbesondere um die Risiken und die Schutzmaßnahmen gehen.

Das Thema hat einen großen Alltagsbezug, da „digitale Geomedien [...] den Alltag erobert“  ([3], S. 34) haben. Da die Funktionsweise solcher Geräte den Kindern meist nicht bekannt ist, bekommt das Thema etwas ‚geheimnisvolles‘ und ist somit spannend. Das erlernte Wissen hilft ihnen nicht nur das Phänomen besser zu verstehen und Probleme nachzuvollziehen, sondern kann zudem zu einer Sensibilisierung beitragen. So können die Schüler*innen im Ansatz verstehen, was Unternehmen mit ihren Daten herausfinden wollen und können und vor allem, wie sie sich davor schützen.

In der Unterrichtsreihe werden „perspektivenübergreifende Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen“ ([2], S. 20) gefördert. Durch gezielte Aktivierung und Verbalisierung von Vorerfahrungen wird das Erkennen und Verstehen der Schüler*innen gefördert, ebenso wie durch die selbstständigen Erarbeitungsprozesse innerhalb der Stationsarbeit. Auch die Ermittlung der Gefahren der GPS-Nutzung fördert das Erkennen und Verstehen, da die zuvor erworbenen Wissensbestände zusammengebracht werden müssen. Zudem wird das eigene Handeln reflektiert, wodurch die Schüler*innen sich selbst reflektieren und gegebenenfalls evaluieren müssen. Durch den so entstandenen Alltagsbezug können die Kinder dem Unterrichtsgegenstand mit Interesse begegnen, was durch den Schatzsuch-Charakter des Geocachings zusätzlich gefördert wird. Da das Finden der Geocaches in Gruppenarbeit vonstattengeht, wird zusätzlich die Zusammenarbeit und das Kommunizieren gefördert. Des Weiteren brauchen die Kinder für das Finden eines Multi-Caches Kompetenzen im eigenständigen Arbeiten und im Planen und Umsetzen der Suche. Zusätzlich lassen sich Kompetenzen schulen, die im Lehrplan bis zum Ende der 4. Klasse gefordert werden. So setzen sich die Schüler*innen beispielsweise „mit den Chancen und Risiken von Technisierung auseinander und wägen Vor- und Nachteile ab“ ([5], S. 44). Zudem „nutzen [sie] Medien als [...] Informationsmittel“ ([5], S. 49), recherchieren mit ihnen und vergleichen alte und neue Medien miteinander.

Thema der Lerneinheit

Das Thema der Lerneinheit ist das Geocaching. Nach einer Einführungsstunde, in der geklärt wird, was Geocaching ist und wie es sich in der Vergangenheit entwickelte, sollen die Schüler*innen selbst einen Cache finden. Danach wird im Rahmen eines Schulausfluges ein sogenannter Multi-Cache von den Schüler*innen gefunden. Dies bietet sich besonders im Rahmen einer Klassenfahrt in ein Schullandheim an. Gegebenenfalls kann das Verstecken eines eigenen Caches oder eine Einheit zum Thema GPS-Drawing anschließen. Eine ausführliche Beschreibung des Themas GPS-Drawing sowie ein Unterrichtsvorschlag findet sich bei Gryl.

Lerneinheit Geocaching

Im folgenden Abschnitt soll die Lerneinheit näher erläutert werden. Dazu werde nach der Beschreibung der Lernziele, eine Einordnung in den Lehrplan, den Perspektivrahmen und in die räumlichen Orientierungskompetenzen vorgenommen. Danach werden die Rahmenbedingungen für die Durchführung der Lerneinheit beschrieben und zudem die wichtigsten rechtlichen Grundlagen für Unterrichtsausflüge dargestellt. Anschließend soll die Einbindung der Lerneinheit in den Unterricht erläutert werden, um abschließend die Vermittlung der Inhalte mittels didaktischer Reduktion zu beschreiben.

Ziele der Lerneinheit und Einordnung in den Lehrplan und den Perspektivrahmen

Die Schüler*innen sollen die Funktionsweise eines GPS-Gerätes in den Grundzügen verstehen. Indem sie den Umgang mit einem GPS-Gerät oder einer entsprechenden App auf einem Smartphone erlernen und so einen Geocache finden, wird die Funktionsweise praktisch erfahrbar. Neben fachübergreifenden Rätseln, die das Allgemeinwissen und das vernetzende Denken schulen sollen, lernen die Schüler*innen bei der Suche nach einem Multi-Cache die Notwendigkeit der Teamfähigkeit kennen.

Die Lerneinheit ist zum einen mittels des Lehrplans begründbar, da geforderte Kompetenzen geübt werden. So nutzen die Schüler*innen „Hilfsmittel als Orientierungshilfen“ ([5], S. 46) um sich in Nahräumen zu orientieren. Dabei verwenden sie neue Medien gemäß des Lehrplans als Informationsmittel.

Die Lerneinheit ist zum anderen im Perspektivrahmen Sachunterricht zu verorten. Dort werden für den Bereich der geographischen Perspektive Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen beschrieben, die die Schüler*innen am Ende der Klasse 4 beherrschen sollen. Dabei spielt besonders die „Orientierungsfähigkeit in unmittelbar erfahrbaren Räumen [...] eine zentrale Rolle“ ([2], S. 48). Die Schüler*innen sollen „sich anhand von Hilfsmitteln [...] im Realraum orientieren, ausgewählte Orte auffinden“ ([2], S. 50) „sowie räumliche Proportionen ansatzweise einordnen“ ([2], S. 51). Die geschulten räumlichen Orientierungskompetenzen sind zum einen die „Orientierung in Realräumen“ ([4], S. 177) und bei Gebrauch der Smartphone-App der „Umgang mit Karten“ ([4], S. 177). So müssen die Schüler*innen mit Hilfe des GPS-Geräts oder der App ihren Standort und den Zielort bestimmen, sowie eine Strecke bestimmen. Bei Gebrauch der App müssen sie zusätzlich schematische Darstellungen bei der Orientierung nutzen, sowie Karten lesen und kartographische Darstellungen erkennen. Die geplante Lerneinheit ist folglich mittels des Lehrplans und des Perspektivrahmens begründbar und fördert zudem räumliche Orientierungskompetenzen.

Rahmenbedingungen und Rechtliches

Die Lerneinheit erfordert seitens der Lehrkraft einiges an Vorbereitungsaufwand. Neben der Anschaffung oder Ausleihe von GPS-Geräten oder der Organisation von genügend Smartphones, muss die Lehrperson Geocaches auf dem Schulgelände verstecken. Dies kann gegebenenfalls einiges an Kosten verursachen, die aber durch geeignete Verstecke und Kreativität möglichst geringgehalten werden können. Da dieser erste Teil der Lerneinheit auf dem Schulgelände stattfindet, kommen keine besonderen Richtlinien zu den immer geltenden hinzu. Die Lehrkraft sollte aber bei den Schüler*innen Präsenz zeigen, sodass sich diese auf dem gesamten Schulgelände beaufsichtigt fühlen.

Um die Suche nach dem Multi-Cache durchzuführen, ist zunächst das Grundstück rund um das Schullandheim zu erkunden. Dabei sollte besonders auf potenzielle Gefahren geachtet werden. Gefahrenstellen müssen gemeldet und gegebenenfalls Maßnahmen wie das Aufstellen von Warnschildern getroffen werden. Daher empfiehlt es sich, das Heim vor der Klassenfahrt zu besuchen. Die verschiedenen Stationen der Suche müssen vorbereitet und präpariert werden. Um geeignete Verstecke zu finden sollte die Hilfe der Heim-Eltern beansprucht werden, da die Aufgabe die Schüler*innen nicht überfordern soll. Dabei ist besonders auf die körperliche Leistungsfähigkeit und gesundheitliche Probleme einzelner Schüler*innen zu achten. Sollte aus den beschriebenen Gründen ein Kind nicht an der Suche teilnehmen können, ist eine andere Aufgabe zu finden. Dazu bietet sich beispielsweise eine Tätigkeit am Startpunkt an, wie das kontrollieren der Lösung oder das Verteilen der neuen Koordinaten.

Bei der Auswahl der Verstecke ist besonders auf die Beschaffenheit der Wege wie Nässe, Steilheit usw. zu achten. An den Stationen werden Rätsel und Aufgaben benötigt, die dem Wissenstand und der Leistungsstärke der Klasse angepasst sind. Zusätzlich zu den Stationskarten werden Zettel mit den Koordinaten benötigt, die vorab in die richtige Reihenfolge gebracht werden müssen, sodass sich die Gruppen bei der Suche möglichst wenig über den Weg laufen. Gegebenenfalls müssen Helfer/ Helferinnen eingewiesen werden. So sollte gewährleistet sein, dass für alle Schüler*innen jederzeit eine Begleitperson oder die Heimleitung erreichbar ist.

Im Allgemeinen müssen die Schüler*innen über „richtiges Verhalten in besonderen Situationen“ ([1], S. 6) informiert werden. Dazu zählen die Gefahren von Feuer im Wald, die Aufklärung über Zecken, rücksichtsvolles Verhalten und das richtige Verhalten beim Verlassen des Weges, dem Verlust der Gruppe und in Notfällen. Weiterhin empfiehlt es sich, jedem Kind die Adresse und Telefonnummer des Heimes auszuhändigen.

Im Falle eines Unfalls sollte die Lehrkraft ruhig bleiben, Erste Hilfe leisten und gegebenenfalls einen Notruf absetzen. Dazu sollte eine Liste mit den wichtigsten Telefonnummern aushängen und jederzeit die Möglichkeit des Absätzen eines telefonischen Notrufs gewährleistet sein. Anschließend sollten Eltern und Schulleitung informiert werden. Um Erste-Hilfe leisten zu können, muss die Lehrkraft über entsprechende Kenntnisse verfügen und geeignetes Material wie eine Sanitätstasche und Kühlpacks bereithalten. „Jede Erste-Hilfe-Leistung im Schulbetrieb ist aufzeichnungspflichtig“ ([1], S. 28). Sollten Schüler*innen Diabetiker, Allergiker oder Ähnliches sein, sind Medikamente bereitzuhalten. „Hierfür ist [die] vorherige schriftliche Beauftragung durch die Eltern dringend zu empfehlen“ ([1], S. 28). Weitere Informationen zur Medikamentengabe sind der Handreichung für Lehrerinnen und Lehrer zu entnehmen.

Weiterhin sollte darauf geachtet werden, dass die Schüler*innen genügend Flüssigkeit aufnehmen. Zudem sollte regelmäßig die Vollständigkeit überprüft werden. Dazu eignet sich die regelmäßige Rückkehr der Gruppen an den Startpunkt der Suche. Bei einer erheblichen Wetterverschlechterung muss die Aufgabe abgebrochen werden.

Einbindung der Lerneinheit in den Unterricht

Bevor die im nächsten Abschnitt beschriebene Lerneinheit durchgeführt werden kann, müssen die Schüler*innen ein grundlegendes Verständnis über das Koordinatennetz der Erde haben. Dabei reicht es, wenn sie verstehen, dass das Gradnetz der Erde ein System aus gedachten sich senkrecht schneidenden Längen- und Breitengraden ist und zur Positionsbestimmung dient. Dies kann beispielsweise durch ein Experimente geschehen, wie es im Begleitband des Perspektivrahmens beispielhaft beschrieben ist. Zudem sollten die Schüler*innen wissen, was GPS ist und wie es funktioniert. Dazu eignet sich eine Erarbeitung in Stationen oder auch mit einem Videobeitrag aus der Sendung mit der Maus. Auch der Gebrauch und die Funktion eines Kompasses sollte den Schüler*innen vertraut sein. Weiterhin sollte es sich um eine Klasse handeln, in der kleinere Wettstreite und Teamarbeit in Kleingruppen möglich sind und die zusätzlich in der Lage sind, eigenständig und motiviert ohne ständige Aufsicht eine Aufgabe zu bearbeiten.

Als Überleitung eignet sich die Fragestellung, wozu das GPS genutzt werden kann. Wenn kein Kind aus der Klasse selbst schon einmal Geocaching gemacht hat, wird diese Antwort vermutlich nicht kommen. Dann kann die Lehrkraft das Thema einleiten, indem sie die Schüler*innen fragt, ob sie bereits einmal bei einer Schnitzeljagd mitgemacht haben. Diese Frage wird vermutlich von den meisten Schüler*innen bejaht, worauf die Lehrkraft das Geocaching vorstellen kann.

Vermittlung der Inhalte und didaktische Reduktion

Nach der Vorstellung des Geocachings durch die Lehrkraft (oder gegebenenfalls durch einen Schüler/ eine Schülerin) werden die GPS-Geräte verteilt oder die App auf den Smartphones installiert. Um sich gemeinsam mit den Geräten oder der App vertraut zu machen eignen sich Kleingruppen, die mehrere kleine Aufgaben mithilfe eines Handbuches rund um die Benutzung erledigen sollen. Dazu sollte die grundlegende Bedienung, die Eingabe oder Auswahl von Koordinaten und das Einstellen der Kompassfunktion gehören.

Nachdem die Schüler*innen mit dem Gerät oder der App vertraut sind, sollen in Kleingruppen mehrere von der Lehrkraft auf dem Schulgelände platzierte Geocaches gefunden werden. Dabei sollte es sich zunächst um relativ einfache und eindeutige Verstecke handeln, die wenn möglich eine gewisse Bandbreite an Tarnmöglichkeiten und Größen abdecken. So könnten neben Bäumen auch falsche Steine oder auffällige Schrauben als Verstecke dienen. Um die Suche zu dokumentieren könnte in den Geocaches neben einem Logbuch ein Stempel liegen, mit denen die Schüler*innen ihre Suche dokumentieren. Dies ermöglicht es der Lehrkraft die Funde zu überprüfen, ohne jedes Versteck unmittelbar aufsuchen oder überwachen zu müssen.

Bei der Suche wird einigen Kindern auffallen, dass es bestimmte Unstimmigkeiten zwischen den Gruppen geben kann. So ist zu vermuten, dass Geocaches nicht wieder versteckt oder Verstecke verraten werden. Dies sollte dazu führen, dass die Schüler*innen gemeinsam mit der Lehrkraft Verhaltensregeln für das Geocaching entwickeln. Dabei sollte die Lehrkraft besonders darauf achten, dass die Regeln vollständig sind. Besonders wichtig ist das Wiederverstecken und der gewissenhafte Umgang mit den Geocaches. Zudem sollten Verstecke geheim bleiben, um anderen Gruppen nicht den Spaß zu nehmen. Anschließend sollen weitere Geocaches gefunden werden, um die Regeln zu üben und gegebenenfalls zu ergänzen. Dieser Vorgang kann, je nach Klasse, 2-3 Unterrichtsstunden beanspruchen.

Die darauffolgende Suche eines Multicaches eignet sich nicht besonders gut für das Schulgelände. Stattdessen sollte sie während eines Ausfluges oder sogar während einer Klassenfahrt stattfinden. Die folgende Unterrichtsidee bezieht sich auf die Annahme, dass die Klasse eine Fahrt in ein Schullandheim unternommen hat, dass in oder nahe bei einem Wald gelegen ist. Zudem ist die Anwesenheit von mindestens einem Helfer/ einer Helferin eingeplant.

Da die Schüler*innen bereits mit den GPS-Geräten bzw. der App vertraut sind, sollte lediglich die Bedienung wiederholt und ein Zettel mit den wichtigsten Infos verteilt werden. Zusätzlich werden die Kinder in Kleingruppen eingeteilt. Gesucht wird ein Multicache, also ein Cache, der erst gefunden werden kann, wenn zuvor einige Rätsel gelöst und Zwischenstationen aufgesucht wurden. Die Gruppe, die den Multicache zuerst findet gewinnt. Diese Gruppe sollte einen kleinen Preis erhalten. Nachdem die Schüler*innen die Regeln aufgezählt haben und der Radius der Suche durch die Lehrkraft eingeschränkt wurde, bekommt jede Gruppe eine Farbe zugeteilt. Anschließend bekommen sie jeweils einen Zettel mit den ersten Koordinaten. Diese sollten pro Gruppe unterschiedlich sein, dementsprechend muss es mindestens so viele Stationen wie Gruppen geben. Haben die Schüler*innen ein Versteck gefunden, befindet sich dort eine Karte in ihrer Gruppenfarbe, auf der jeweils eine Aufgabe oder ein Rätsel steht. Diese Aufgaben und Rätsel sollten aus verschiedenen Bereichen stammen, sodass alle Kinder einen Teil zur Lösung der Aufgaben beitragen können. Im Folgenden sollen einige Beispielaufgaben vorgestellt werden.

Eine Aufgabe könnte es sein, dass die Kinder gemeinsam auf kleinen Holzbrettern von einem Punkt zu einem anderen gelangen müssen. Dabei darf kein Kind den Boden berühren. Die Herausforderung besteht also darin, in Teamarbeit eine Methode zu entwickeln, um die Aufgabe zu erledigen. Für diese Aufgabe wird ein zusätzlicher Helfer/ eine zusätzliche Helferin benötigt, die die Aufgabe überwacht und durch die Unterschrift bestätigt, dass die Aufgabe erfolgreich erledigt wurde. Andere Aufgaben könnten schwierige Matheaufgaben und Fragen zu Allgemeinwissen oder zu kürzlich behandelten Unterrichtsthemen sein. Des Weiteren wäre eine Schätzaufgabe möglich, bei der die Schüler*innen beispielsweise näherungsweise bestimmen sollen, wie viele Erbsen in einem Glas sind. Zusätzlich wäre eine Aufgabe denkbar, bei der ein Code geknackt werden soll. Um alle Sinne miteinzubeziehen könnte eine weitere Herausforderung darin bestehen etwas zu bauen. Ist zum Beispiel ein See in der Nähe könnte ein Floß konstruiert werden, das mindestens zwei Kinder tragen muss. Dazu dürfen nur bereitgelegte Materialien verwendet werden. Bei dieser Station wird ebenfalls ein Helfer/ eine Helferin benötigt, die einen Rettungsschwimmerschein besitzen muss. Durch abwechslungsreiche Aufgaben ist es möglich, dass alle Schüler*innen in die Suche miteinbezogen werden. Zudem ist sichergestellt, dass es nicht nur auf die Schnelligkeit der Gruppe ankommt.

Die Lehrkraft, die die Aufgabe leitet sollte sich an einem zuvor festgelegten Punkt befinden, der zugleich der Startpunkt der Suche ist. Hat eine Gruppe ein Rätsel gelöst oder eine Aufgabe erfolgreich erledigt kommt die Gruppe zur Lehrkraft zurück. Diese überprüft die Richtigkeit oder die Unterschrift und gibt den Schüler*innen die neuen Koordinaten. So wird sichergestellt, dass sich keine Gruppe zu weit vom Haus entfernt oder vergeblich an einer Stelle sucht.

Dieses Unterrichtsvorhaben hat aber Grenzen. So ist die angestrebte Unternehmung nicht mit Geh-Eingeschränkten Kindern möglich. Zudem muss die Klasse in der Lage sein, sich ohne Aufsicht einige hundert Meter von der Lehrkraft zu entfernen. Die Unternehmung ist neben einem geeigneten Ort auf gutes Wetter und auf mindestens eine weitere Aufsichtsperson angewiesen. Trotzdem bietet die Lernumgebung Geocaching viele Chancen alle Schüler*innen herauszufordern und ihnen neue Kompetenzen zu vermitteln.


Quellen:

 

[1] Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV) (2008): Mit der Schulklasse sicher unterwegs. Sicherheitsempfehlungen für Unterrichtsgänge, Exkursionen, Wanderungen, Klassenfahrten und Heimaufenthalte. Sicherheit und Gesundheit in Schulen. Berlin,    Februar 2008. Online verfügbar, zuletzt geprüft am 06.01.2019.
[2] Gesellschaft für Didaktik des Sachunterrichts (2013): Perspektivrahmen Sachunterricht. Vollständig überarbeitete und erweiterte Ausgabe. Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt.
[3] Gryl, Inga (2017): GPS-Drawing. Räumliche Orientierung und Visualisierung der Verortung. In: Grundschulunterricht. Sachunterricht 64 (2), S. 34–37.

[4] Hemmer, Michael (2016): Räumliche Orientierungskompetenz - mehr als Stadt, Land, Fluss. In: Marco Adamina, Michael Hemmer und Jan Christoph Schubert (Hg.): Die geographische Perspektive konkret. Begleitband 3 zum Perspektivrahmen Sachunterricht, Bd. 3. 5 Bände. Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt (Begleitbände zum Perspektivrahmen Sachunterricht, Band 3), S. 175–178.

[5] Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen (Hg.) (2008): Richtlinien und Lehrpläne für die Grundschule in Nordrhein-Westfalen. Deutsch, Sachunterricht, Mathematik, Englisch, Musik, Kunst, Sport, Evangelische Religionslehre, Katholische Religionslehre. Nordrhein-Westfalen. 1. Aufl. Frechen: Ritterbach (Schriftenreihe "Schule in NRW", 2012). Online verfügbar, zuletzt geprüft am 06.01.2019.

[6] Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen (2015): Sicherheitsförderung im Schulsport - Sportunterricht, außerunterrichtlicher Schulsport, Angebote von Bewegung, Spiel und Sport im Ganztag und in weiteren schulischen Veranstaltungen (1033). Online verfügbar, zuletzt geprüft am 06.01.2019.

[7] Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen (2016): Handreichung - Medikamentengabe durch Lehrerinnen und Lehrer, 01.07.2016. Online verfügbar, zuletzt geprüft am 06.01.2019.

[8] Schmeinck, Daniela (2016): Digitale (Geo)Medien in der Grundschule. Mit GPS-Geräten dem Koordinatennetz der Erde auf der Spur. In: Marco Adamina, Michael Hemmer und Jan Christoph Schubert (Hg.): Die geographische Perspektive konkret. Begleitband 3 zum Perspektivrahmen Sachunterricht, Bd. 3. 5 Bände. Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt (Begleitbände zum Perspektivrahmen Sachunterricht, Band 3), S. 215–223.

[9] Strahberger, Matthias (2016): Woher weiß das Handy, wo ich bin? GPS: eine w(W)eg-weisende Erfindung spielerisch erkunden. In: Sache Wort Zahl. Lehren und Lernen in der Grundschule 44 (156), S. 27–39.

[10] WDR (2007): Navigationssystem (Die Maus: Lach- und Sachgeschichten). WDR, 2007. Online verfügbar, zuletzt geprüft am 06.01.2019.